Bilderbuch-Menüs

Blitzgedanken zur hotelfotografie

„Mit dieser Kamera gibts sicher tolle Bilder …!“ hört man als Fotograf ab und an. Schön, dass sich hier die Gelegenheit bietet, auf einige andere „Kleinigkeiten“ einzugehen, welche die Voraussetzungen für tolle Bilder schaffen.

Auf obige, gut gemeinte Aussage ließe sich erwidern: Genießen Sie gutes Essen? Kommen die Köstlichkeiten von den Küchengeräten oder doch eher vom Koch mit seinem Team? Die Hotelfotografie benötigt ein perfektes Zusammenspiel der ganzen „Küchenmannschaft“. Nur so können Bilder entstehen, welche dem Betrachter nicht nur zart auf der Zunge zergehen, sondern diesen emotional berühren. Dafür erzählt ein gutes Bild eine kleine Geschichte und weckt so das Interesse des Betrachters.

Clever, wer seinen zukünftigen Gast bereits beim ersten Kontakt mit einer kleinen Geschichte verwöhnt. Ein Hotelshooting bereichert die Bilder-Menükarte, Ihren „Geschichten-Pool“. Allgemein oder zu einem spezifischen Teilbereich, dort, wo Sie einem Gast mit einem Bild eine Entscheidungshilfe geben möchten oder wo sich ein Hotel aufgrund seiner besonderen Stärken vom Umfeld abhebt. Wir nennen das neudeutsch „USP“ (Unique Selling Proposition). Was aber hat dies mit Fotografie zu tun und wann erzählt ein Bild eine interessante Geschichte?


„…visualisieren. Dazu gehören
normalerweise
die Gesamtansicht des Hotels,
einige Zimmer nach Kategorien,
Bilder aus dem Restaurant,

von der Gartenterrasse, der Konferenzräume
etc., und je nach Hotel auch
die Wellness-, Freizeit- und Sportanlagen.
Mindestens genauso wichtig sind die zuvorkommenden
Gastgeber, die glücklichen
Gäste,… „

Schöne Bilder alleine genügen nicht. Ein Bilder-Pool soll möglichst vielfältig einsetzbar sein. Ihre Webseite soll einladend bebildert, Marketing-Maßnahmen und auch kurzfristige Platzierungs-Chancen sollen genutzt werden können. Der inhaltliche Mix wird deshalb im Vorfeld eines Shootings genau abgestimmt. Ein Hotelshooting deckt in der Regel einen Teil der „Menükarte“ ab. Aus zeitlichen und finanziellen Gründen werden strategische Prioritäten gesetzt: Themen wie USP, Neuerungen, geplante Maßnahmen oder Bereiche mit starkem Defizit an Bildmaterial gilt es qualitativ hochstehend zu visualisieren. Dazu gehören normalerweise die Gesamtansicht des Hotels, einige Zimmer nach Kategorien, Bilder aus dem Restaurant, von der Gartenterrasse, der Konferenzräume etc., und je nach Hotel auch die Wellness-, Freizeit- und Sportanlagen. Mindestens genauso wichtig sind die zuvorkommenden Gastgeber, die glücklichen Gäste, erholsame Momente, kulinarische Kreationen, jene Erlebnisse, welche am Schluss zählen. Vielfalt und Emotionen sind wichtiger als die bloße Anzahl der Bilder. Überraschende Sujets lockern auf und dienen als Blickfang. Unpersönliche, austauschbare Bilder können hingegen meist über Bilddatenbanken bezogen werden und haben bezüglich der Kernbereiche zweite Priorität.

Eine homogene Bildsprache vermittelt Glaubwürdigkeit, Professionalität, Konsequenz und Authentizität. Der Betrachter nimmt das Bild oft als Stellvertreter für die angebotene Dienstleistung wahr. Fällt ein Bild qualitativ durch, vermittelt es unter Umständen den Eindruck eines mangelhaften Service. Das schlecht ausgeleuchtete Restaurant auf dem Bild übersetzt sich in der Vorstellung des Gastes schnell als dunkle, ungemütliche Höhle. Oder sinnbildlich: Schmuddelige Menükarte = vernachlässigte Küche. Sehnen Sie sich bei all diesen Fragen nach einem guten alten Kochbuch? Lassen Sie uns einige Merkmale eines professionellen Shootings servieren, verpackt in konkrete Vorschläge.

  • Inhaltliche Gewichtung: Stellen Sie die richtigen Fragen. Wo liegen die Prioritäten? Wie wollen Sie sich präsentieren? Beginnen Sie mit strategischen Überlegungen.
  • Emotionen im Bild: Arbeiten Sie bei Schlüsselbildern mit Menschen und wecken Sie Emotionen. Dafür benötigen Sie keine teuren professionellen Models. Aber es müssen die richtigen Personen an der richtigen Stelle sein. Voraussetzung ist, dass diese sich auf die Zusammenarbeit mit dem Fotografen einlassen. Und der muss es verstehen, Emotionen zu erzeugen und zu transportieren.
  • Erfolgsfaktor Planung: Shootingpläne zu entwickeln und richtig zu timen, erfordert viel Erfahrung und ist elementar. Ziehen Sie einen erfahrenen Partner bei.Stimmt das Drehbuch nicht, sinken die Erfolgschancen stark und Sie stehen am Ende trotz großem Aufwand mit wenig brauchbaren Bildern da.
  • Gestaltung und Format: Klären Sie im Vorfeld mit dem Fotografen Fragen zu Bildsprache und Bildformat. Die schönsten Hochformatbilder nützen Ihnen wenig, wenn Sie auf Ihrer Webseite Panoramabanner brauchen, oder wenn der Stil des Fotografen nicht zum Haus passt.
  • Wer macht was: Konzentrieren Sie die Shooting-Vorbereitungen bei einer Person, welche beim Shooting auch vor Ort ist. Stellen Sie sicher, dass die Vorbereitungsaufgaben erledigt wurden. Jede Verzögerung während des Shootings bedeutet in der Regel weniger, respektive weniger gute Bilder.
  • Konzentration statt Hektik: Ein eingespieltes Team schafft trotz knapper Zeit die nötigen Freiräume für lebendige Bilder in einer positiven Atmosphäre.

Hotelshootings leben von sehr intensiver und konstruktiver Zusammenarbeit aller beteiligten „Köche“. Zum Dessert ein Tipp: Holen Sie das Beste aus einem Hotelshooting heraus, indem Sie jene Rolle einnehmen, die dem Projekt den besten Nutzen bringt. Arbeiten Sie für die weiteren Bereiche mit Spezialisten zusammen. Oft entdecken externe Partner während der Shootings Details, welche intern nicht mehr auffallen, jedoch wichtig sind. Und so finden als Bereicherung auch neue und spontane Ideen den Weg in den Hotelalltag.

Thomy Häusermann
ist seit 2011 Hotelfotograf für die HOTELMARKETING GRUPPE tätig. Dank enger und bestens eingespielter Zusammenarbeit, vorab mit der Schweizer Agentur, können Kunden bei Hotelshootings von einem ganzheitlichen Konzept profitieren. Planung, Realisation und Verwertung von Shootings werden so exakt auf Marketing-Maßnahmen abgestimmt.