Mehr als Handtuch-Policy und Bio-Frühstück

Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern ein neues Konsumparadigma. Doch was wollen Gäste wirklich und welche Potenziale ergeben sich für die Hotelkonzeptentwicklung?

Mit Nachhaltigkeit innovativ sein: Wie kann das Wohlbefinden von Gästen gesteigert werden? Wie verknüpft man Gäste, Mitarbeiter und die lokale Gemeinschaft? Wie kann man Erfahrungen generieren, die einzigartig und authentisch sind? Neue Anlaufstelle und Inspirationsquelle ist das Hospitality Start-Up TUTAKA. Als Marktplatz und Informationsplattform für nachhaltiges Gastgebertum verbindet das TUTAKA Team die elementaren Erfolgsfaktoren Wissen, Einkauf und Kommunikation. Wie kann Nachhaltigkeit also ganz praktisch Hotelpersönlichkeiten formen? Diese drei Beispiele zeigen, wie es funktioniert.

#1 Das plastikfreie Hotelzimmer

Plastik ist ein praktisches Material, stößt aber zunehmend auf Ablehnung. Insbesondere an den Orten, an denen sich der Gast bewegt und wohlfühlen soll, sind Einweg-Plastik-Artikel keine gute Wahl. Die Liste ist lang und beinhaltet: Slipper, Kleiderbügel, Wäschesack, Amenity-Set, Wasserflasche, Kosmetik, Kugelschreiber und Co. Produkt für Produkt nun zu ersetzen kann zu Mehrkosten führen, die in den bisherigen Kalkulationen keinen Platz finden. Daher sollten Gastgeber und Berater das Problem zum Ausgangspunkt für Innovation machen. Welche Produkte können dem Gast einen wirklichen Mehrwert bieten? Wie sollte das Design aussehen, sodass es mich vom Wettbewerb abhebt und meine Maßnahmen ohne zusätzliche Aufsteller kommuniziert? Eine Möglichkeit ist ein größtmöglicher Verzicht auf Einweg. Mehrweg-Produkte kann der Gast während seiner Aufenthaltsdauer nutzen und, wenn gewünscht, über den Hotelshop einkaufen um sie mit nach Hause zu nehmen. Wie wäre es zum Beispiel mit individualisierten Tragetaschen und Schuhbeuteln aus Bio-Baumwolle? Zero Waste Trinkflaschen? Oder Slippern aus recycelten PET-Flaschen?

#2 Das schadstofffreie Hotelzimmer

Guter Schlaf als Alleinstellungsmerkmal: Wer sich für das Wohlbefinden seiner Gäste und Angestellten interessiert, der verzichtet auf Schadstoffe, wo immer es geht. Mikroplastik in der Hotelkosmetik oder Bleichmittel und Pestizide in der Bettwäsche können mit wenig Aufwand vermieden werden. Und das Beste ist: Mithilfe eines passenden Kommunikationskonzeptes kann der Aufwand auch noch zu einem echten Alleinstellungsmerkmal werden. Schlafen in Bio-Baumwoll-Bettwäsche ist gut für die Gesundheit, zeigt ein authentisches Engagement des Gastgebers und unterstützt Bio-Bauern in Entwicklungsländern. Wer im Einkauf auf einen Partner wie TUTAKA setzt, kann die Lieferkette transparent nachverfolgen und erhält passendes Material um
Geschichten zu erzählen – Gute-Nacht-Geschichten eingeschlossen.

#3 Zero Waste Konzepte

Auch wenn Zero Waste im Hotelbereich eine überaus anspruchsvolle Aufgabe ist, lohnt es sich, eine hohe Sensibilität für die Vermeidung von Abfällen zu entwickeln. Unnötiges Verpackungsmaterial ärgert heute viele Gäste, die in ihrem eigenen Zuhause sparsam und bewusst mit Ressourcen umgehen. In Plastik eingepackte Einwegslipper sind Absurditäten einer längst überholten Konsumkultur. Dasselbe gilt für einzeln eingeschweißte Badartikel oder winzige Snacks aus der Minibar. Auf dem TUTAKA Marktplatz finden Gastgeber Mehrweg-Slipper, ein Badezimmerkonzept, dass gänzlich ohne Abfälle auskommt und eine Minibarbefüllung, die Gutes tut. Geschichten erzählen lassen sich auch mit Produkten, die aus Abfällen hergestellt wurden: Mitarbeiterkleidung aus Ozean-Plastik, Yogamatten aus Abfällen der Schaumstoffindustrie, Strohhalme aus landwirtschaftlichen Überresten oder Gläser aus alten Weinflaschen.

INFO Aus der Suche nach Alternativen zum Plastikslipper entstand ein eigenes Firmenkonzept. Alexandra Herget, ehemalige Mitarbeiterin der HOTELMARKETING GRUPPE, gründetet zusammen mit Franziska Altenrath den ersten digitalen
Marktplatz für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen für Gastgeber. Bambus-Fahrräder, Fairtrade Mitarbeiterkleidung (von Kochjacken über Shirts bis hin zu Schürzen), Hotelslipper, Strohhalme aus Stroh oder das share TUTAKAbar Minibar Konzept – Hoteliers und Gastronomen können sich hier guten Gewissens ausstatten.

TEXT / FRANZISKA ALTENRATH, ALEXANDRA HERGET
FOTO / TUTAKA, kaaita,
KAYA & KATO, myBoo
MEHR / www.tutaka.com